SRH Medinet Burgenlandklinik

Weitere Informationen für unsere Fachbesucher

Hier stellen wir Ihnen unsere Rehabilitationsdiagnostik und die Behandlungskonzepte genauer vor und informieren über Kooperationen und Forschung.

Re­ha­bi­li­ta­ti­ons­­dia­gnos­tik

Die kör­per­li­che Auf­nah­me­un­ter­su­chung wird von einem ent­spre­chend qua­li­fi­zier­ten Arzt vor­ge­nom­men, wobei neben der kör­per­li­chen Un­ter­su­chung ein Ba­sis­la­bor und eine elek­tro­kar­dio­gra­phi­sche Un­ter­su­chung durch­ge­führt wer­den. Bei Auf­fäl­lig­kei­ten im Auf­nah­me-EKG oder im Ver­lauf der Be­hand­lung des Pa­ti­en­ten be­ste­hen Mög­lich­kei­ten einer wei­te­ren ap­pa­ra­ti­ven Stan­dard­dia­gnos­tik (z. B. Lang­zeit-EKG oder Lang­zeit-Blut­druck­mes­sung).

Zum Ba­sis­la­bor ge­hö­ren: BSG, Nüch­tern­blut­zu­cker, SGOT, SGPT, Gam­ma-Gt, Bili­ru­bin ge­samt, al­ka­li­sche Phos­pha­ta­se, Ka­li­um, Na­tri­um, Cal­ci­um, Cho­les­te­rin, Trig­ly­cer­ide, Harn­säu­re, Krea­ti­nin im Serum, Dif­fe­ren­zi­al­b­lut­bild, Leuko­zy­ten, Hb, Throm­bo­zy­ten und Urin­test­strei­fen mit Se­di­ment. 

Für eine wei­ter­füh­ren­de Dia­gnos­tik und in Akut­fäl­len ko­ope­rie­ren wir mit den Kli­ni­ken in Naum­burg und Jena.

Die Psy­cho­dia­gnos­tik hat im Rah­men der Psy­cho­the­ra­pie einen hohen Stel­len­wert und ist un­ver­zicht­bar. Durch in­di­ka­ti­ons­ori­en­tier­te Dia­gnos­tik (Prä-Dia­gnos­tik) wird die Aus­gangs­la­ge jedes Pa­ti­en­ten be­züg­lich sei­ner Be­schwer­den, der ak­tu­el­len Stim­mungs­la­ge und der Per­sön­lich­keits­an­tei­le er­fasst. Die com­pu­ter­ge­stütz­te Aus­wer­tung er­laubt dem Be­hand­ler eine Über­prü­fung und Er­gän­zung des kli­ni­schen Ein­drucks und dient als Grund­la­ge für eine op­ti­ma­le Zu­ord­nung von Be­hand­lungs­me­tho­den. Je nach Er­kran­kungs­bild wird zu­sätz­lich eine Psy­cho­dia­gnos­tik durch­ge­führt. So kann un­ter­stüt­zend für den Pa­ti­en­ten ein in­di­vi­du­el­les The­ra­pie­pro­gramm er­stellt wer­den.

Da­ne­ben hat die Psy­cho­dia­gnos­tik letzt­end­lich auch eine ei­gen­stän­di­ge the­ra­peu­ti­sche Funk­ti­on, da die dia­gnos­ti­schen Er­kennt­nis­se mit jedem Pa­ti­en­ten be­spro­chen wer­den und er Ein­sicht in Pro­blem­zu­sam­men­hän­ge ge­win­nen kann. Da­durch wer­den Selbst­re­fle­xi­on und Selbst­ma­nage­ment ge­för­dert. Somit er­hält der Be­hand­ler einen guten Über­blick über die wich­tigs­ten Pro­blem­be­rei­che.

Am Ende der The­ra­pie wer­den die glei­chen test­dia­gnos­ti­schen Un­ter­su­chun­gen durch­ge­führt wie zu Be­ginn der The­ra­pie (Post-Dia­gnos­tik). Dies er­laubt vor allem eine Be­ur­tei­lung des Er­fol­ges und der Ef­fek­ti­vi­tät der The­ra­pie und somit für den Pa­ti­en­ten und The­ra­peu­ten die Be­ur­tei­lung der The­ra­pie­ziel­er­rei­chung. Damit stellt die Test­dia­gnos­tik ins­ge­samt ein wich­ti­ges In­stru­ment zur Si­che­rung der Er­geb­nis­qua­li­tät dar.

Bei vie­len psy­chi­schen Stö­run­gen tre­ten ko­gni­ti­ve De­fi­zi­te auf, wel­che eine er­folg­rei­che Aus­ein­an­der­set­zung des Pa­ti­en­ten mit sei­ner Um­welt, in Fa­mi­lie, am Ar­beits­platz in Frage stel­len, die Mög­lich­kei­ten zur Ent­wick­lung von Be­wäl­ti­gungs­stra­te­gi­en re­du­zie­ren und die im be­ruf­li­chen All­tag ge­for­der­ten Fä­hig­kei­ten her­ab­set­zen. Falls sich aus Be­fundana­mne­se und/oder kli­ni­schem All­tag ent­spre­chen­de Hin­wei­se er­ge­ben, wird eine ver­tie­fen­de Test­dia­gnos­tik durch­ge­führt. Eben­so ist es teil­wei­se not­wen­dig, die in­tel­lek­tu­el­le Leis­tungs­fä­hig­keit durch test­dia­gnos­ti­sche Ver­fah­ren zu prü­fen, um den Pa­ti­en­ten in an­ge­mes­se­ner Weise zu for­dern und zu för­dern.

Im wei­te­ren Ver­lauf der The­ra­pie wer­den psy­cho­dia­gnos­ti­sche Ver­fah­ren vor allem bei der Ver­laufs­an­pas­sung von In­di­ka­ti­ons­ent­schei­dun­gen an Ver­än­de­run­gen des Pro­blem­ver­hal­tens und/oder der The­ra­pie­zie­le ein­ge­setzt, eben­so zur Ver­laufs- und Pro­zess­dia­gnos­tik und zu einer the­ra­pie­be­glei­ten­den Ver­än­de­rungs­mes­sung.

Eine Test-Bi­blio­thek mit In­tel­li­genz-, Leis­tungs- und Per­sön­lich­keits­tests sowie kli­ni­schen, neu­ro­psy­cho­lo­gi­schen und me­di­zin­psy­cho­lo­gi­schen Ver­fah­ren steht zur Ver­fü­gung.

Mit Biofeedback werden dem Patienten Körperfunktionen, die meist unbewusst ablaufen, visuell oder akustisch rückgemeldet. Dabei werden körperliche Prozesse wie Herztätigkeit, Atmung, Hautwiderstand oder Muskelspannung sichtbar und somit wahrnehmbar und veränderbar gemacht. Das Hauptziel ist die Entwicklung von Selbstkontrolle.

Biofeedbacktherapie wird in der Burgenlandklinik als Einzel- und Gruppentherapie zum Entspannungstraining, zur Wahrnehmung und Beeinflussung von Schmerzentstehung (z. B. bei Migräne) sowie zur Erarbeitung von Regulationsmechanismen bei mangelnder Impulskontrolle eingesetzt.

Rehabilitationsziele

In der Bur­gen­land­kli­nik wird ein dua­ler Be­hand­lungs­an­satz ver­folgt, der ei­ner­seits auf eine kli­ni­sche Bes­se­rung des Krank­heits­bil­des, an­de­rer­seits auf so­zia­le und be­ruf­li­che re­inte­gra­ti­ve Maß­nah­men ent­spre­chend dem Re­ha­bi­li­ta­ti­ons­ziel ge­rich­tet ist. Die mul­ti­moda­le Ver­hal­tensthe­ra­pie dient hier grund­sätz­lich bei­den Zwe­cken, die ein­zel­nen The­ra­pie­an­ge­bo­te las­sen sich je­doch in der Regel mehr dem einen oder an­de­ren Ziel zu­ord­nen.

Als Hilfe für eine sys­te­ma­ti­sche Glie­de­rung wurde die für die me­di­zi­ni­sche Re­ha­bi­li­ta­ti­on grund­le­gen­de Klas­si­fi­ka­ti­on, das ICF-Mo­dell (In­ter­na­tio­na­le Klas­si­fi­ka­ti­on der Funk­ti­ons­fä­hig­keit, Be­hin­de­rung und Ge­sund­heit) der WHO ver­wen­det. In der ICF wer­den die für die sta­tio­nä­re Re­ha­bi­li­ta­ti­on maßgeblichen Be­ein­träch­ti­gun­gen in­fol­ge chro­ni­scher Er­kran­kun­gen und Be­hin­de­run­gen in fol­gen­de 3 Ebe­nen ge­teilt:

  1. Die Ebene der Körperfunktionen sind die physiologischen Funktionen von Körpersystemen einschließlich der psychologischen Funktionen. „Körper“ bezieht sich auf den menschlichen Organismus als Ganzes und schließt daher das Gehirn ein. Somit sind mentale (oder psychologische) Funktionen den Körperfunktionen zugeordnet. Als Standard für diese Funktionen wird die statistische Norm für Menschen angesehen.
  2. Die Ebene der Aktivitäten beschreibt die Einschränkung einer Person, infolge ihres Gesundheitsschadens eine körperliche, soziale oder geistige Aktivität in dem Umfang auszuführen, der als normal für den einzelnen Menschen angesehen wird. Sie repräsentiert die individuelle Perspektive der Funktionsfähigkeit, welche wiederum ein Oberbegriff für Körperfunktionen, Körperstrukturen, Aktivitäten und Teilhabe ist und die positiven Aspekte der Interaktion zwischen einer Person und ihren Kontextfaktoren bezeichnet.
  3. Die Ebene der Teilhabe erfasst die als Folge eingeschränkter Körperfunktionen und -strukturen entstandenen Benachteiligungen, welche die Teilnahme einer Person in einem Lebensbereich bzw. einer Lebenssituation erschweren. Sie repräsentiert die gesellschaftliche Perspektive der Funktionsfähigkeit.

 

  1. Psy­cho-so­zia­le Ziel­d­i­men­si­on (Be­wäl­ti­gungs­pro­zess, psy­chi­sche und so­zia­le Res­sour­cen): Auf die­ser Ebene ist das Ziel, psy­chi­sche Be­ein­träch­ti­gun­gen und so­zia­le Be­las­tun­gen zu be­sei­ti­gen oder zu ver­rin­gern und psy­chi­sche und so­zia­le Res­sour­cen zu ak­ti­vie­ren.
  2. So­ma­ti­sche Ziel­d­i­men­si­on (Ge­sund­heits­zu­stand, Kör­per­funk­tio­nen und -struk­tu­ren): Ziel die­ser Ebene ist eine Be­gren­zung bzw. Ver­rin­ge­rung der or­ga­ni­schen Schä­den und Be­schwer­den und eine all­ge­mei­ne Ver­bes­se­rung des Ge­sund­heits­zu­stan­des.
  3. Edu­ka­ti­ve Ziel­d­i­men­si­on (Ge­sund­heits­in­for­ma­ti­on und -ver­hal­ten): Diese Ebene er­for­dert prä­ven­ti­ve Be­stre­bun­gen zur För­de­rung des Ge­sund­heits­ver­hal­tens (Mo­ti­va­ti­on, In­for­ma­ti­on, Schu­lung) und Ver­bes­se­rung der Fä­hig­kei­ten und des Gra­des der Be­herr­schung von Tech­ni­ken zur Be­wäl­ti­gung der Be­las­tung durch chro­ni­sche Krank­heit und Be­hin­de­rung.
  4. Ziel­d­i­men­si­on der Ak­ti­vi­tät und Teil­ha­be (Leis­tungs­an­for­de­run­gen, Funk­ti­ons­fä­hig­keit und Funk­ti­on in Beruf und All­tag): Hier sol­len Ein­schrän­kun­gen im all­täg­li­chen Leben be­sei­tigt oder ver­rin­gert wer­den.

In der Burgenlandklinik existiert ein eigens erarbeitetes Formular „Therapieziele“. Dabei hat der Rehabilitand zunächst Raum für die freie Formulierung seiner Ziele, zudem steht ihm eine strukturierte Liste vorgegebener Beispiele zur Verfügung, am Ende erfolgt die gemeinsame partizipative Vereinbarung von ca. 5 Zielen. Diese werden eingebettet in 2 obligatorische Vorgaben: erstens die Erarbeitung eines bio-psycho-sozialen Krankheitsmodelles als Grundlage der therapeutischen Arbeit und zweitens die Klärung der beruflichen Perspektive und Nachsorge als grundlegende Aufgabe einer (beruflich orientierten) medizinischen Rehabilitation.

Die wichtigsten Aspekte eines Theoriemodells der Rehabilitation zeigt nebenstehende Grafik.

The­ra­pie­zie­le wer­den immer in­di­vi­du­ell er­ar­bei­tet. Unser An­lie­gen ist es, zu Be­ginn der The­ra­pie ganz kon­kret mit dem Pa­ti­en­ten seine für ihn re­le­van­ten The­ra­pie­zie­le zu er­ar­bei­ten. Die­ses hilft ihm ins­be­son­de­re, je prä­zi­ser er seine Ziele for­mu­liert, sich im re­ha­bi­li­ta­ti­ven Pro­zess zu ori­en­tie­ren. An­hand der kon­kre­ten The­ra­pie­zie­le kann der in­di­vi­du­el­le The­ra­pie­plan ent­wi­ckelt wer­den. Zu­sätz­lich sind die Ziele eine Mög­lich­keit, den Er­folg der Re­ha­bi­li­ta­ti­on zu be­ur­tei­len, sie sind somit als Qua­li­täts­si­che­rungs­ele­ment un­er­läss­lich.

Im Ver­lauf der The­ra­pie sind die The­ra­pie­zie­le immer wie­der zu kon­kre­ti­sie­ren und Be­stands­auf­nah­men not­wen­dig, um den The­ra­pie­plan den in­di­vi­du­el­len Zie­len der Pa­ti­en­ten an­zu­glei­chen.

Aspekte eines Theoriemodells der Rehabilitation Quelle: Anlehnung an GERDES, WEIS (2000)

Chro­ni­sches Krank­heits­ver­hal­ten

Ge­ra­de im Be­reich der Be­hand­lung und Re­ha­bi­li­ta­ti­on von Pa­ti­en­ten mit be­reits seit lan­gem be­ste­hen­den Er­kran­kun­gen und Be­hin­de­run­gen kör­per­li­cher und/oder psy­chi­scher Natur spielt das Pro­blem des sogenannten „Chro­ni­schen Krank­heits­ver­hal­tens" eine we­sent­li­che (hin­der­li­che) Rolle. Mit die­sem Be­griff sind zu­sam­men­fas­send all die­je­ni­gen Pro­zes­se der Krank­heits­ver­ar­bei­tung ge­meint, die statt zu einem ak­ti­ven, auf die Be­wäl­ti­gung von Be­schwer­den, Sym­pto­men und Be­ein­träch­ti­gun­gen ge­rich­te­ten Um­gang mit der Er­kran­kung zu dys­funk­tio­na­len, die Stö­rungs­an­pas­sung ver­schlech­tern­den Vor­gän­gen füh­ren.

  • Ein­bu­ße an po­si­ti­ven Er­leb­nis­mög­lich­kei­ten, so­zia­ler Rück­zug, Re­duk­ti­on von Ak­ti­vi­tä­ten, Auf­tre­ten de­pres­si­ver Ver­stim­mun­gen, Kon­flik­te mit dem so­zia­len Um­feld
  • Pas­si­vi­tät und Ein­schrän­kung der Be­wäl­ti­gungs­an­stren­gun­gen
  • gleich­zei­tig über­mä­ßi­ge Be­sorg­nis um die ei­ge­ne Ge­sund­heit und ge­sund­heits­ge­fähr­den­der Le­bens­stil mit Ri­si­ko­ver­hal­ten (All­tags­dro­gen, Me­di­ka­men­te, Fehl­er­näh­rung, Be­we­gungs­man­gel etc.)
  • Auf­ga­be der Selbst­ver­ant­wor­tung für die ei­ge­ne Ge­sund­heit und De­le­ga­ti­on der Zu­stän­dig­keit an die Ex­per­ten des Ge­sund­heits­we­sens (Ärzte und The­ra­peu­ten)
  • un­an­ge­mes­se­ne In­an­spruch­nah­me me­di­zi­ni­scher und the­ra­peu­ti­scher Maß­nah­men
  • Nicht­be­fol­gen me­di­zi­nisch-the­ra­peu­ti­scher Ver­ord­nun­gen
  • Ver­mei­dungs­ver­hal­ten, Funk­tio­na­li­sie­rung der Er­kran­kung („Krank­heits­ge­winn"): Zu­wen­dung der Um­ge­bung, Scho­nung, fi­nan­zi­el­le Vor­tei­le u. a. m.
  • Ver­lust der an­ge­stamm­ten so­zia­len Funk­tio­nen und Rol­len, dau­er­haf­te Über­nah­me der Kran­ken­rol­le bis hin zur In­va­li­di­tät oder Be­ein­träch­ti­gung aller wich­ti­gen Le­bens­be­rei­che

Die­ses chro­ni­sche Krank­heits­ver­hal­ten ist ein kom­ple­xes Phä­no­men, bei dem neben so­ma­ti­schen und psy­cho­lo­gi­schen Krank­heits­pro­zes­sen vor allem auch me­di­zin­so­zio­lo­gisch er­klär­ba­re Vor­gän­ge eine wich­ti­ge Rolle spie­len. In der Regel ge­lingt es mit rein me­di­zi­ni­schen Maß­nah­men nicht, diese be­schrie­be­nen Ent­wick­lun­gen zu stop­pen oder gar um­zu­keh­ren; manch­mal kommt es im Ge­gen­teil zu einer noch wei­te­ren Ver­stär­kung der Kran­ken­rol­le.

Der ver­hal­tens­me­di­zi­ni­sche The­ra­pie- und Re­ha­bi­li­ta­ti­ons­an­satz hin­ge­gen ver­sucht, unter Nut­zung so­wohl me­di­zi­ni­scher als auch psy­cho­lo­gi­scher und psy­cho­the­ra­peu­ti­scher Me­tho­den das chro­ni­sche Krank­heits­ver­hal­ten – sei es bei so­ma­ti­schen, sei es bei psy­chi­schen Grun­d­er­kran­kun­gen – selbst an­zu­ge­hen und es wie­der ab­zu­bau­en. Die Grund­ge­dan­ken die­ses Kon­zep­tes las­sen sich wie folgt zu­sam­men­fas­sen:

  • In­di­vi­dua­li­sier­te und ziel­ori­en­tier­te Dia­gnos­tik: me­di­zi­ni­scher und psy­cho­lo­gi­scher Art mit einer ge­nau­en, de­tail­lier­ten Pro­blem­ana­ly­se als Grund­la­ge eines lern­ziel­ori­en­tier­ten, hier­ar­chi­sier­ten The­ra­pie- und Re­ha­bi­li­ta­ti­ons­pla­nes
  • Part­ner­schaft und Trans­pa­renz: Der The­ra­peut ist nicht Be­hand­ler, son­dern hilft han­deln. Er ver­mit­telt dem Pa­ti­en­ten die In­for­ma­tio­nen und Fer­tig­kei­ten, die die­ser braucht, um selb­stän­dig seine Er­kran­kung und deren aus­lö­sen­den und auf­recht­er­hal­ten­den Be­din­gun­gen zu be­wäl­ti­gen.
  • Selbst­ver­ant­wor­tung und Selbst­hil­fe: Im The­ra­pie­ver­lauf wird der Pa­ti­ent so zum Ex­per­ten sei­ner ei­ge­nen Er­kran­kung. Die ver­mit­tel­ten Be­wäl­ti­gungs­kom­pe­ten­zen er­mög­li­chen es ihm, die Kran­ken­rol­le und den damit ver­bun­de­nen Krank­heits­ge­winn auf­zu­ge­ben und eine kon­struk­ti­ve, ei­gen­ver­ant­wort­li­che Ver­hal­tens­än­de­rung im Um­gang mit sei­nen Pro­ble­men ins Werk zu set­zen.
  • Ge­gen­warts­be­zug und Ver­än­de­rungs­ori­en­tie­rung: Der Ein­sicht in das Be­din­gungs­ge­fü­ge des Krank­heits­ver­hal­tens müs­sen ent­spre­chen­de Ver­hal­tens­än­de­run­gen fol­gen. Diese wer­den zu­nächst in the­ra­peu­tisch ge­stal­te­ten Mo­dell­si­tua­tio­nen, spä­ter dann auch unter rea­lis­ti­schen Be­din­gun­gen im All­tags­um­feld des Pa­ti­en­ten um­ge­setzt.
  • Üben­des Ler­nen und klei­ne Schrit­te: Lange ein­ge­schlif­fe­nes Krank­heits­ver­hal­ten muss all­mäh­lich mo­di­fi­ziert wer­den. In klei­nen Schrit­ten wer­den die er­for­der­li­chen Ver­hal­tens­än­de­run­gen Zug um Zug mit the­ra­peu­ti­scher Un­ter­stüt­zung vor­an­ge­trie­ben. Klei­ne Er­fol­ge sum­mie­ren sich so mit der Zeit zu gro­ßen Ver­än­de­run­gen. Res­sour­cen des Pa­ti­en­ten wer­den re­ak­ti­viert und zum Auf­bau von Mo­ti­va­ti­on und Be­wäl­ti­gungs­kom­pe­tenz ge­nutzt.
  1. Mul­ti­moda­ler The­ra­pie­an­satz und in­ter­dis­zi­pli­nä­re Zu­sam­men­ar­beit: Kom­ple­xe Pro­blem­kon­stel­la­tio­nen er­for­dern kom­ple­xe Maß­nah­men. Hier­für ist ein Ex­per­ten­wis­sen er­for­der­lich, das nur in einem mul­ti­pro­fes­sio­nell zu­sam­men­ge­setz­ten Be­hand­lungs­team zur Ver­fü­gung steht. Um es zu nut­zen, ist ein hohes Maß an Ko­ope­ra­ti­on und In­te­gra­ti­on der ver­schie­de­nen Be­rufs­grup­pen er­for­der­lich, die durch eine ent­spre­chen­de Or­ga­ni­sa­ti­ons­struk­tur in­ner­halb der Kli­nik er­reicht wird.

Als bei­spiel­haft für ein The­ra­pie­ele­ment im Sinne der an­ge­streb­ten Re­inte­gra­ti­on sei die in­ten­si­ve so­zio­the­ra­peu­ti­sche Be­treu­ung der Pa­ti­en­ten her­vor­ge­ho­ben. Dar­über hin­aus be­steht ein wich­ti­ges Ziel darin, die Pro­zes­se, die das chro­ni­sche Krank­heits­ver­hal­ten be­güns­ti­gen, zu durch­bre­chen und den Pa­ti­en­ten ak­ti­ve Be­wäl­ti­gungs­stra­te­gi­en und selb­stän­dig an­wend­ba­re Be­hand­lungs­tech­ni­ken in die Hand zu geben. Chro­ni­sches Krank­heits­ver­hal­ten soll ab­ge­baut, „ver­lernt” wer­den und an seine Stel­le ein „an­ge­mes­se­nes”, ge­sund­heits­för­der­li­ches, res­sour­cen­ori­en­tier­tes Krank­heits­ver­hal­ten tre­ten.

Im Ein­zel­nen las­sen sich unter an­de­rem fol­gen­de Be­hand­lungs­zie­le for­mu­lie­ren:

Wie­der­er­lan­gung oder Stär­kung der be­ruf­li­chen Leis­tungs­fä­hig­keit; Wie­der­her­stel­lung oder Er­halt der Er­werbs­fä­hig­keit re­spek­ti­ve Rück­kehr ins Be­rufs­le­ben

Re­duk­ti­on von Pro­blem­ver­hal­ten und/oder Sym­pto­men

Über­win­dung von De­fi­zi­ten - ins­be­son­de­re im so­zia­len und in­ter­ak­tio­nel­len Ver­hal­ten - und Auf­bau neuer, ge­sund­heits­för­dern­der Kom­pe­ten­zen

Sys­te­ma­ti­scher Auf­bau des Selbst­hil­fe­po­ten­ti­als der Pa­ti­en­ten, Mo­bi­li­sie­rung von vor­han­de­nen Res­sour­cen

Abbau von Schon-/Ver­mei­dungs­ver­hal­ten im so­zia­len und kör­per­li­chen Be­reich

Wie­der­er­werb von Ver­trau­en in die ei­ge­ne psy­chi­sche und so­zia­le Funk­ti­ons­fä­hig­keit, (Wie­der-)Er­lan­gung von Au­to­no­mie und so­zi­al­kom­mu­ni­ka­ti­ver Kom­pe­tenz

Auf­ga­be der Kran­ken­rol­le und Auf­bau bzw. Aus­bau von Al­ter­na­tiv­ver­hal­ten, Er­set­zung von chro­ni­schem Krank­heits­ver­hal­ten, zu­neh­men­de Über­nah­me ei­ge­ner Ver­ant­wor­tung für die Wie­der­her­stel­lung bzw. Er­hal­tung der ei­ge­nen Ge­sund­heit

Er­ler­nen eines kri­ti­sches Um­gangs mit der In­an­spruch­nah­me me­di­zi­ni­scher Hil­fen (Arzt­kon­sul­ta­tio­nen, Me­di­ka­men­ten­ein­nah­me)

Aus­bil­dung des Pa­ti­en­ten zum Ex­per­ten für seine Er­kran­kung

Unsere Behandlungskonzepte

In der Bur­gen­land­kli­nik arbeiten wir auf der Basis dreier wis­sen­schaft­lich be­grün­de­ter Kon­zepte, die re­gel­mä­ßig ent­spre­chend des wis­sen­schaft­li­chen Er­kennt­nis­stan­des über­prüft und ak­tua­li­siert werden:

  • Be­hand­lungs­kon­zept für psy­cho­so­ma­ti­sche Er­kran­kun­gen
  • Be­hand­lungs­kon­zept für Ab­hän­gig­keits­er­kran­kun­gen
  • Be­hand­lungs­kon­zept für Po­li­zei­be­am­te


Kolleginnen und Kollegen aus dem ärztlichen und therapeutischen Bereich sowie Be­ra­tungs­stel­len senden wir bei Interesse gern unsere Konzepte zur detaillierten Information zu. Eine Anforderung ist per Telefon, Mail oder mit dem folgenden Formular möglich.

 

 

Dr. med. Olaf Ballaschke

Chefarzt

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Ihr direkter Kontakt

Anke Brückner
Chefarztsekretariat

Kooperationen

Psychologie
Friedrich-Schiller-Universität Jena Institut für Psychologische Psychotherapie Fürstengraben 1
07743 Jena
Akademie für Allgemeine Psychotherapie private GmbH

Blasewitzer Straße 41

01307 Dresden

DGTV Regionalinstitut Dresden

Neubühlauer Straße 12

01324 Dresden

Dresdner Akademie für Psychotherapie

Alaunplatz 2

01099 Dresden

Institut für Klinische Psychologie und Psychotherapie Dresden

Chemnitzer Straße 46

01187 Dresden

Institut für Verhaltenstherapie GmbH (Brandenburg) Kastanienallee 80 15907 Lübben
Aus- & Weiterbildungserinrichtung für Klinische Verhaltenstherapie e. V.

Deutschhausstraße 36

35037 Marburg/Lahn

Leipziger Ausbildungsinstitut für psychologische Psychotherapie

Seeburgstraße 14–20

04103 Leipzig

Institut für Psychologische Therapie e. V. Schützenstraße 4
04103 Leipzig
Institut für Psychologische Psychotherapieausbildung Halle GmbH

Leipziger Straße 100

06108 Halle

Akademie für Psychotherapie Erfurt GmbH Fischmarkt 5
99084 Erfurt
ZIST Akademie für Psychotherapie Penzberg Zist 1
82377 Penzberg
Physiotherapie
Kur-Natur-Lehrinstitut gGmbH Sützerbach Bahnhofstraße 3a
98714 Stützerbach
Wissenschaft-Fortbildung-Praxis (WFP) Bad Sulza e. V.

Wunderwaldstraße 2

99518 Bad Sulza

Ergotherapie
Ernst-Abbe-Hochschule Jena Carl-Zeiss-Straße 2
07745 Jena
Bernd-Blindow-Schulen Leipzig Comeniusstraße 17
04315 Leipzig

 

Über den Tellerrand

For­schungs­in­itia­ti­ven

Projekt 1

 

„Die Prä­va­lenz von ADHS in der Re­ha­bi­li­ta­ti­on"

Projekt 2

 

„Ein­stel­lun­gen zur eCom­mu­ni­ca­ti­on in der Be­hand­lung chro­nisch kran­ker Pa­ti­en­ten"

Projekt 3

 

"Ent­wick­lung, Er­pro­bung und Eva­lu­ie­rung einer psy­cho­so­zia­len Prä­ven­ti­ons­leis­tung"

abgeschlossen und veröffentlicht:

Ballaschke O, Langer S, Forschner L: Die Prävalenz der Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) im Erwachsenenalter bei Patienten in der stationären Rehabilitation. Die Rehabilitation, 2018

Stu­die des Uni­ver­si­täts­kli­ni­kums Frei­burg

Stu­die der DRV Mit­tel­deutsch­land